Handlungsfeld B1.8: Haushalte, Hausgärten

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Naturnahe Hausgärten im Siedlungsraum sind eine wichtige Stütze der Biodiversität im Siedlungsraum, dies gilt ebenso für entsprechend gestaltete Bauerngärten am Landwirtschaftsbetrieb. Und auch auf Balkon und Terrasse lassen sich Refugien für die Artenvielfalt schaffen. Besonders wirksam ist dies, wenn sich zwischen den naturnahen Gärten keine Barrieren (Zäune) befinden die bis zum Boden gehen (15cm Bodenfreiheit sind ausreichend). Dann haben Kleinsäugetiere genügend große Jagdreviere. Die bereits beschriebenen Maßnahmen bezüglich Lichtverschmutzung (siehe B1.4), Baulichkeiten, Dach- und Fassadengrün (B1.6) treffen auch für Privaträume zu. Gute Tipps zum naturnahen Garten bieten die Umweltberatung [1] und Natur im Garten [2], Tipps für Nisthilfen und Naturgartenbalkon bietet Werner David mit seiner Seite Naturgartenfreude [3]

Vielfalt von heimischen Pflanzen und Tieren

  • Verwendung von vorwiegend heimischen Pflanzen bei Stauden, Sträuchern und Bäumen, dabei auch Fraßpflanzen für Raupen mit einbeziehen
  • Keine invasiven Neophythen pflanzen (z.B. Sommerflieder…)
  • Rasen nur dort, wo er genutzt wird, ansonsten 2-3 schnittige Wiese mit Blumen und hohem Gras. Auch der Rasen sollte kräuterreich sein
  • Belassen von Laubhaufen, Asthaufen, Totholz, Stein- und Sandhaufen
  • Auch Brennholzstösse sind ein Lebensraum, nicht auf einmal komplett abräumen, die untersten 30cm immer belassen
  • Zäune aus unbehandeltem Holz, Hecken aus heimischen Sträuchern oder Totholzhecken als Abgrenzung verwenden
  • Krautsaum mit Stängelpflanzen und Brennesseln über den Winter stehen lassen
  • Unversiegelte Wege, Vorplätze und Stellplätze, Spontanbewuchs zulassen
  • Kombination von verschiedenen Lebensräumen, Trockenstandorte, Feuchtstandorte… mit entsprechender Bepflanzung
  • Regenwasserretention am Grundstück
  • Flache Vogel- und Insektentränke einrichten
  • Nisthilfen im Garten und am Balkon, manche bodennistenden Arten nehmen auch mit Sand gefüllte Blumentöpfe an
  • Kübel und Kisten mit Wildpflanzen auf Balkon und Terrasse
  • Katzen sind Vogelfeinde Nr.1, Kletterbarrieren an Baumstämmen anbringen

Mahd und Pflege

  • Kein Einsatz von Pestiziden, Insektiziden, Herbiziden, Fungiziden, Torf und Mineraldünger
  • Keine Rasenroboter, gemähten Kräuterrasen etablieren
  • Geduld bei der Entwicklung der naturnahen Bepflanzung, gerade Blumenwiesen brauchen Zeit und die richtige Pflege

Nutzgarten

  • Prinzipen des biologischen Gartenbaus beachten
  • Den Garten zur Eigenversorgung mit Obst und Gemüse nutzen
  • Kompostwirtschaft und Unterschlupfe beim Kompostplatz (für Amphibien und Reptilien…)
  • Biologischer Gemüsegarten mit Mischkultur, Blumen und Kräutern
  • Pflege und Erhaltung von alten Obstbäumen mit Totholz und Baumhöhlen
  • Pflanzung von heimischen Bäumen/Obstbäumen, die auch groß werden können
  • Toleranz gegenüber Fraßschäden und sogenannten Schädlingen, auch sie erfüllen ihre Aufgabe im Ökosystem

Externe Faktoren

  • Bei Einkauf, Mobilität und Freizeit auf die Förderung der Biodiversität achten
  • Fleischkonsum reduzieren und möglichst regional erzeugtes Fleisch aus grasgebundener Aufzucht verwenden