Handlungsfeld E1.13: Windkraft aufbauen: Groß-Anlagen
Verantwortlich für den Inhalt: Hans Punzenberger
Mitarbeit: Christof Drexel
Status quo
Ausgangslage und Zielsetzung
Die letzte Potenzialanalyse ergab für einen Windpark am Pfänder (3 Windkraftanlagen á 3 MW) einen Ertrag von 24 GWh/a [1]. Zusammen mit wenigen anderen, größeren Anlagen und der Ausrollung von Klein-Windkraft (Handlungsfeld E1.14) wird das gesamte Potenzial auf 100 GWh/a abgeschätzt. Effekt bei Substitution von Importstrom ca. 0,09 Tonnen CO2 pro Person und Jahr.
Gesetze und Verordnungen, regional
- Naturschutzrecht: [2]
Gesetze und Verordnungen, Bund und EU
Förderungen und Subventionen, regional
Förderungen und Subventionen, Bund und EU
Maßnahmen
Windenergiepotentialkarte Vorarlberg (E1.13.1)
Verdichtung / Ergänzung der bestehenden meteorologischen Daten durch weitere Windmessprogramme an den windhöfigsten Stellen in Vorarlberg zur Durchführung von Modellberechnungen.
Zur Unterstützung der Energieraumplanung und der Projektierung von WKA bedarf es verlässlicher Winderntedaten. Durch eine Langzeitmessung am Pfänder und der vorhandenen Messwerte der meteorologischen Stationen sind GIS-Modellierungen möglich, die entscheidend für die Definition von Windenergie-Ernteflächen sind (Grundlagen der Energieraumplanung). Neben der Datenmodellierung ist eine Weiterführung der Langzeitmessung am Pfänder in 80 Meter Höhe und weitere vergleichbare Messungen im restlichen Vorarlberg zur weiteren Validierung von Standorten Gegenstand der Maßnahme.
Auftraggeber / Entscheidungsträger | Land Vorarlberg |
Kostenelemente | nach Angebotseinholung |
Finanzierung | Land Vorarlberg |
Umsetzung durch | Umweltinstitut - in Zusammenarbeit mit Energiewerkstatt oder EWS |
Dauer | bis 2023 |
Messung der Umsetzung | 0/1 |
Vorbehaltsflächen Wind ausweisen (E1.13.2)
Ausarbeitung einer Energieraumplanung inkl. Ausweisung von Vorbehaltsflächen für die Windenergieproduktion in den Flächenwidmungsplänen der Gemeinden.
Anlagen zur Erzeugung von Windkraft erfordern einerseits Planungssicherheit für Investoren, aber auch eine aktive Einbindung der Bevölkerung. Im Rahmen einer Energieraumplanung sollen Gemeinden (im Idealfall ganze Energieregionen) Flächen für die Errichtung von Windkraftwerken definieren. Das Land unterstützt die Gemeinden in finanzieller und fachlicher Hinsicht. Mit der Maßnahme werden umfassende Fragen im UVP-Verfahren vorab geklärt, die Gemeinden im Behördenverfahren wesentlich entlastet. Zudem fließt durch die Einbindung von Naturschutzorganisationen fachliche Expertise mit ein.
Auftraggeber / Entscheidungsträger | Gemeinden, Energieregionen |
Kostenelemente | Planungsaufwand, Moderation von Dialogen |
Finanzierung | Land und Gemeinden |
Umsetzung durch | Gemeindevertretung |
Dauer | bis 2025 |
Messung der Umsetzung | Anzahl der Gemeinden aus dem Kreis der Gemeinden mit Windkraftpotential (siehe Maßnahme 1) |
Prozessbegleitung durch ein „Transformationsteam“ (E1.13.3)
Moderatorische Unterstützung für die notwendigen Entscheidungsprozesse in den politischen Gremien sowie der Einbindung der Bevölkerung und der Naturschutzorganisationen.
Bürgermeister, Verwaltung und Gemeindevertretung sind aufgrund der vielfältigen Aspekte und gesetzlichen Rahmenbedingungen vielfach überfordert, einen effizienten Entscheidungspfad sicherzustellen. Durch eine externe Unterstützung (Aufbau eines „Transformationsteams“) in fachlicher und kommunikativer Hinsicht kann eine Beteiligung von BürgerInnen, NGO und Grundbesitzern unterstützt und die Energieraumplanung ausgeführt werden, was wiederum Behördenverfahren erleichtern, sowie Genehmigungsverfahren beschleunigen.
Auftraggeber / Entscheidungsträger | Land Vorarlberg |
Kostenelemente | nach Angebotseinholung |
Finanzierung | Gemeinden und Land, Klimacent |
Umsetzung durch | EIV, AEEV, Energieversorger, Transformationsteam |
Dauer | bis 2023 |
Messung der Umsetzung | 0/1=Definition des Teams sowie Klärung der Finanzierung |
Öffentlichkeitsarbeit inkl. Wanderausstellung Windkraft (E1.13.4)
Ausarbeitung von Argumentationsgrundlagen, eines Leitfadens für Initiatoren und potentielle Projektbetreiber sowie Konzeption / Produktion und Durchführung einer Wanderausstellung zur Windkraft.
In der Bevölkerung sind noch weitgehende Informationsdefizite über die Auswirkungen der Windkraft vorhanden. Diesen soll mit einer gut aufbereiteten Wanderausstellung begegnet werden, welche auch den Projektunterricht in den Schulen unterstützen kann. Mobile Kleinwindkraftwerke können den Unterricht anschaulich ergänzen.
Maßnahme 4.1: Konzeption der Unterlagen sowie der Wanderausstellung 30%
Maßnahme 4.2: laufende Umsetzung in Gemeinden (Ziel 20 Standorte) 70%
Auftraggeber / Entscheidungsträger | Land Vorarlberg |
Kostenelemente | je nach Konzept, Wettbewerb sinnvoll |
Finanzierung | Land, Klimacent, Sponsoren |
Umsetzung durch | AEEV, EIV, KlimaVOR!, Umweltinstitut |
Dauer | bis 2023 |
Messung der Umsetzung | 4.1: 0/1=vorhandenes Konzept 4.2: Anzahl der Ausstellungen |
Auswirkungen der Umsetzung
...auf die Ökonomie
Für die Ermittlung der wirtschaftlichen Performance werden die Erhebungen der Studie "Stromgestehungskosten Erneuerbare Energien" [6] herangezogen:
- CAPEX: 1700 €/kW (angegebene Bandbreite: 1400 bis 2000)
- Lebensdauer: 25 Jahre
- Zinssatz 4%
- OPEX fix: 20 €/kW
- OPEX variabel: 0,008 €/kWh
- Annahme Volllaststunden: 1800 (mittlere Windgeschwindigkeit in 120 m Nabenhöhe: 5,5 m/s)
Bei einer Einspeisevergütung von 15 cent/kWh kann hiermit ein jährlicher Gewinn von 7 Mio € erwirtschaftet werden (negative CO2-Vermeidungskosten von -196 €/to); bei 10 cent/kWh sind es noch € 2 Mio € (negative CO2-Vermeidungskosten von -57 €/to).
...auf den Arbeitsmarkt
in Arbeit
Sonstige Auswirkungen
Co-Benefits
Reduktion externalisierter Kosten, Gesundheit, Lebensqualität, Versorgungssicherheit, Sozialkapital,...
Nachteilhafte Nebenwirkungen
Partizipation
Wie müssen die betroffenen Akteure miteinbezogen werden?