Handlungsfeld E1.6: PV-Ausbau auf Infrastrukturanlagen
Verantwortlich für den Inhalt: Hans Punzenberger
Mitarbeit: Willi Schlader, Christof Drexel
Das Handlungsfeld mit seinen abgeleiteten Maßnahmen bezieht sich auf das Aktionsfeld 7.6 der Strategie der EA+.
Status quo
Ausgangslage und Zielsetzung
Die Studie "Infrasolaire" [1] weist für die Schweiz ein realistisches Potenzial von 1500 bis 3000 GWh auf Infrastrukturflächen aus. Neben Galerien, Stauseemauern und Schallschutzwänden wurden auch Autobahn- und vor allem Parkplatzüberdachungen untersucht. Alleine für letztere dürfte das Potenzial in Vorarlberg bei rund 100 GWh/a liegen, was hier als gesamhafte Zielsetzung dienen soll. Effekt bei Substitution von Importstrom ca. 0,08 Tonnen CO2 pro Person und Jahr.
Gesetze und Verordnungen, regional
Gesetze und Verordnungen, Bund und EU
- Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz: [2]
Förderungen und Subventionen, regional
Förderungen und Subventionen, Bund und EU
Maßnahmen
Verordnung / Infokampgane zur Überdachung von Parkplätzen (E1.6.1)
Die Überdachung von Parkplätzen lässt sich wirtschaftlich attraktiv umsetzen und bringt eine Reihe von Vorteilen (Witterungsschutz, kühlere Fahrzeuge, direkte Lademöglichkeit von Sonnenstrom, ...). Bei neuen Parkplätzen ab einer zu bestimmenden Größe soll deshalb die Überdachung mit semitransparenten PV-Modulen vorgeschrieben und für bestehende Parkplätze eine Infokampagne gestartet werden. Bestehende Bäume und Bepflanzungen sind dabei einzubinden bzw. zu berücksichtigen. Best Practise: Die Stadt Wien fördert PP-Überdachungen bereits [3]
Auftraggeber / Entscheidungsträger | Land, Gemeinden, Grundeigentümer |
Kostenelemente | Projektierungs- und Ausführungskosten |
Finanzierung | Erlöse aus der Solarstromproduktion, öffentliche Förderungen, Projektfonds aus freiwilliger CO2-Bepreisung |
Umsetzung durch | Inhaber von Einkaufszentren, Sportstätten, Verwaltungsgebäude, ... |
Messung der Umsetzung | Installierte Leistung von 80 MWp |
Abschattung versiegelter Bodenflächen (E1.6.2)
Für Fußgängerzonen, Kinderspielplätze und andere öffentliche Flächen werden exemplarische Umsetzungs-Konzepte für die Abschattung mittels PV-Modulen erstellt. Über Förderungen, Finanzierungsmodelle und Bewusstseinsarbeit wird die Umsetzung der Maßnahme unterstützt.
Auftraggeber / Entscheidungsträger | Gemeinden, Grundeigentümer |
Kostenelemente | Projektierungskosten |
Finanzierung | Öffentliche Förderungen, Projektfonds aus freiwilliger CO2-Bepreisung |
Umsetzung durch | Architekt*innen, Solarfirmen |
Zielwert | Mehrere Konzepte liegen vor |
Überdachung von Kläranlagen, Sportanlagen etc. (E1.6.3)
Für Einrichtungen der öffentlichen Infrastruktur mit entsprechendem Flächenangebot wird die Möglichkeit einer vollständigen oder teilweisen Überdachung mit PV Modulen geprüft und der Zusatznutzen, etwa im Hinblick auf eine Klimaanpassungsstrategie, aber auch im Bereich des Witterungsschutzes aufgezeigt. Beispiel für Lösung [4]
Auftraggeber / Entscheidungsträger | Gemeinden, Grundeigentümer |
Kostenelemente | Projektierungs- und Ausführungskosten |
Finanzierung | Erlöse aus der Solarstromproduktion, öffentliche Förderungen, Projektfonds aus freiwilliger CO2-Bepreisung |
Umsetzung durch | Architekt*innen, Solarfirmen |
Dauer | bis 2025 |
Messung der Umsetzung | Anzahl umgesetzten Projekte |
Streckenweise Überdachung der Rheintalautobahn (E1.6.4)
Nach der Erstellung eines Projektkonzeptes in Kooperation mit Fachorganisationen (UNI, AIT) werden mit der Asfinag die vertraglichen Grundlagen gesichert und die Finanzierung durch private Investoren /den Green Deal Investment Fonds festgelegt.
Auftraggeber / Entscheidungsträger | Land |
Kostenelemente | Projektstudie, Erstellen eines Vertrages |
Finanzierung | Erlöse aus der Stromproduktion, öffentliche Förderungen, Spenden |
Umsetzung durch | Arge Projektentwicklung |
Dauer | bis 2025 |
Messung der Umsetzung | Konzept ausgearbeitet |
Hinweis: Der Schweizer Bundesrat hat am Mittwoch die Änderung der Nationalstraßenverordnung (NSV) beschlossen. Damit wird es künftig möglich, dass der Bund die Flächen entlang von Nationalstraßen kostenlos für die Erneuerbaren-Anlagen zur Verfügung stellt. Besonders im Fokus dabei die Photovoltaik. Bereits ein im vergangenen Herbst verabschiedeten Postulat von Nationalrat Storni zeigte sich, dass an Lärmschutzwänden entlang von Autobahnen und Bahnstrecken in der Schweiz ein Potenzial für 101 Gigawattstunden Solarstrom vorhanden ist. 55 Gigawattstunden davon entfallen nach Studie auf die Nationalstraßen. [5] [6]
Abschattung von öffentlichen Gewässern sowie Sonderflächen (E1.6.5)
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird die Abdeckung von Flußläufen mittels an Seilen befestigten PV Anlagen zur Vermeidung der Wassererwärmung bei zur Niederwasserführung geprüft – und mit dem Wasserbauamt die Ausführung abgeklärt
Auftraggeber / Entscheidungsträger | Land Vorarlberg |
Kostenelemente | Studie |
Finanzierung | Land |
Umsetzung durch | Arge Projektentwicklung |
Dauer | bis 2025 |
Messung der Umsetzung | 0/1 Vorliegen der Studie |
Auswirkungen der Umsetzung
...auf die Ökonomie
Die Installation von PV-Anlagen auf Infrastrukturanlagen ist aufwendiger, weil gegenüber einfachen Aufdach-Montagen in der Regel eine mehr oder weniger aufwendige Tragekonstruktion errichtet werden muss. Demgegenüber wird allerdings auch ein Skaleneffekt wirksam, weil jeweils sehr große Flächen belegt werden. Das wirkt sich sowohl in der Beschaffung, als auch in der Installation positiv aus. Als Referenz für die nachstehende Betrachtung dient eine PV-Parkplatzüberdachung.
Die Investitionskosten für PV-Module, Wechselrichter, Elektroinstallation sowie der gesamten Tragekonstruktion inklusive Fundamentierung werden mit 2.000,-- €/kWp angesetzt. Bei einer Lebensdauer von 30 Jahren und einem Zinssatz von 4% beträgt die Annuität 116,-- €/kWp; hinzu kommt der Beitrag für Wartung und Reparatur mit 15 €/kWp.a.
In der Regel befinden sich in der Nähe von Parkplätzen entsprechend große Verbraucher; hier wird ein Eigenverbrauchsanteil von 50% angesetzt. Durch die naheliegende Anordnung von E-Ladestationen könnte dieser Anteil noch deutlich erhöht werden. Für die substituierte elektrische Energie wird hier ein zukünftiger (konstanter) Preis von 20 cent/kWh angenommen; die Einspeisung liefert einen Ertrag von 15 cent/kWh. Der Gesamtertrag bei einer Performance von 850 kWh/kWp beträgt somit 149,-- €/kWp, womit ein Überschuss von 18 €/kWp (14%) erwirtschaftet wird.
...auf den Arbeitsmarkt
in Arbeit
Sonstige Auswirkungen
Co-Benefits
Reduktion externalisierter Kosten, Gesundheit, Lebensqualität, Versorgungssicherheit, Sozialkapital,...
Nachteilhafte Nebenwirkungen
Partizipation
Wie müssen die betroffenen Akteure miteinbezogen werden?