Handlungsfeld E3.2: Direkt nutzbare Abwärme bereitstellen
Verantwortlich für den Inhalt: Hans Punzenberger
Mitarbeit: Richard Büchele, Stephen Kaltheier, David Schmidinger, Christof Drexel
Das Handlungsfeld mit seinen abgeleiteten Maßnahmen bezieht sich auf die Aktionsfelder 7.4 und 9.5, speziell 9.5.3.5 der Strategie der EA+.
Status quo
Ausgangslage und Zielsetzung
Durch die Ausrollung von Wärmenetzen und die allgemeine Energiepreissteigerung wird die Fassung und Einspeisung von Abwärmeströmen ökonomisch deutlich attraktiver als bisher. Landesweit wird hier ein direkt nutzbares Abwärmepotenzial von 150 GWh/a abgeschätzt. Der Effekt der Dekarbonisierung wird in der Nachfrage der Fernwärme (Reduktion fossiler Energieträger) abgebildet; die Schaffung des Angebots ist aus dieser Perspektive eine rein wirtschaftliche Angelegenheit.
Gesetze und Verordnungen, regional
Gesetze und Verordnungen, Bund und EU
- Energieeffizienzgesetz: [1]
Förderungen und Subventionen, regional
Förderungen und Subventionen, Bund und EU
Gefördert werden mit bis zu 30% der förderfähigen Mehrkosten:
- Anlagen zur Auskopplung von Abwärme aus industriellen und gewerblichen Prozessen
- die Einspeisung von Abwärme in bestehende oder neue Nah- und Fernwärmenetze mittels Transportleitung und Verteilzentrale
- Verteilnetze mit Übergabestationen
- Wärmepumpen zur zentralen Temperaturanhebung von Abwärme für Heizzwecke
- Niedertemperatur- bzw. Anergienetze mit verbraucherseitigen Wärmepumpen zur Nutzbarmachung der Abwärme
Infoblatt KPC Förderung Abwärmeauskopplung [2]
Maßnahmen
Inhaltlich sind auf der klimaaktiv-Website gute Darstellungen der Möglichkeiten und Potenziale im Bereich von Abwärmenutzung: [3] Enthält ein Factsheet, einen Auditierungs-Leitfaden, ein Tool zur schnellen, individuellen Analyse sowie Links zu Technologiepartnern und Best Practise Beispielen.
Neben den nachfolgenden Maßnahmen leistet hier die Maßnahme E1.11.2 (Informations-Plattform Nahwärme) wertvolle Dienst.
Identifizierung von Abwärmequellen (E3.2.1)
Potenzielle Abwärmelieferanten einer Gemeinde(gruppe) werden vom Facilitator kontaktiert und die Potenziale konkret erhoben. Dabei wird nach direkt nutzbaren Abwärmequellen (>70°C) und indirekt nutzbaren (siehe Handlungsfeld E3.3) unterschieden. Die kartographische Darstellung dieser Potentiale mit ihren wichtigsten Parametern (Betriebszeiten, Energieinhalt der Abwärmequelle, Temperaturniveau, Medium, …) fließt in die kommunale Wärmeplanung ein und vereinfacht die Einbindung in die Wärmenetze.
Auftraggeber / Entscheidungsträger | Gemeinden |
Kostenelemente | Erhebungsarbeiten sowie Darstellung der Ist-Situation |
Finanzierung | Land (tbd) |
Umsetzung durch | Facilitator / EIV / Technische Büros |
Messung der Umsetzung | Bevölkerung der Gemeinden mit erfassten Abwärmepotenzialen |
Abwärmelieferung: Umsetzung forcieren (E3.2.2)
Nach der Erhebung der Potenziale müssen die "Deals" auf Schiene gebracht werden; die Initiative liegt beim Facilitator
- Erarbeitung, Beschreibung und Kalkulation der technischen Lösung; ggf. in Zusammenarbeit mit Ingenieurbüro
- Fixierung von Lieferbedingungen, Wärmepreisen, etc.
- Gestaltung und Abschluss der Verträge
Auftraggeber / Entscheidungsträger | Gemeinden |
Umsetzung durch | Unternehmen, Facilitator, Technische Büros |
Messung der Umsetzung | Genutztes Abwärmepotenzial in den Vorarlberger Wärmenetzen |
Auswirkungen der Umsetzung
Sonstige Auswirkungen
Co-Benefits
Reduktion externalisierter Kosten, Gesundheit, Lebensqualität, Versorgungssicherheit, Sozialkapital,...
Nachteilhafte Nebenwirkungen
Partizipation
Wie müssen die betroffenen Akteure miteinbezogen werden?