Handlungsfeld I1.3: Effiziente Prozesswärme

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Verantwortlich für den Inhalt: Christof Drexel

Mitarbeit: Stephen Kaltheier

Das Handlungsfeld mit seinen abgeleiteten Maßnahmen bezieht sich auf das Aktionsfeld 9.4 der Strategie der EA+.

Status quo

Ausgangslage und Zielsetzung

Für industrielle Prozesswärme werden in Vorarlberg 1100 GWh Endenergie eingesetzt. Neben der Dekarbonisierung dieser gas-dominierten Prozesse kann die Effizienzsteigerung einen wertvollen Beitrag leisten. Das Ziel ist eine Reduktion des Energiebedarfs um rund 10%, etwa durch die Verlustminimierung mit Hilfe von Dämmmaßnahmen oder die methodische Verbesserung von ineffizienten Trocknungsprozessen. Effekt: 0,06 Tonnen CO2 pro Person und Jahr.

Die Erhöhung der Energieeffizienz spielt in Vorarlberger Unternehmen schon seit geraumer Zeit eine große Rolle. So erarbeitet das Energieinstitut laufend wichtiges Basiswissen [1]; über 200 Ökoprofit-Betriebe [2] arbeiten in kontinuierlichen Verbesserungsprozessen (KVP) an der Reduktion ihrer Energieverbräuche; auch die Energieeffizienz-Netzwerke der illwerke VKW [3] sind stets von Erfolg gekrönt. Tools wie das Energiecockpit der illwerke VKW [4] leisten dabei wertvolle Dienste. Zu beantworten ist deshalb zum einen, wie noch schlummernde Potenziale entdeckt und gehoben werden können und zum anderen, wie die bereits erfolgreich umgesetzten Maßnahmen möglichst in allen Unternehmen implementiert werden können.

Gesetze und Verordnungen, regional

Gesetze und Verordnungen, Bund und EU

  • Energieeffizienzgesetz: [5]

Förderungen und Subventionen, regional

Förderungen und Subventionen, Bund und EU

  • KPC-Förderung für WRG >100 kW: [6]
  • KPC-Förderung für Effizienzsteigerungen allgemein: [7]

Maßnahmen

Checklist für Effizienz-Maßnahmen in allen relevanten Bereichen (Wirtschaftskammer Vorarlberg) [8]

Weiters sind auf der klimaaktiv-Website gute Darstellungen der Möglichkeiten und Potenziale im Bereich von Dampfsystemen, sowie der Wärmeverteilung und technischen Isolierung zu finden: [9] [10] Enthält jeweils ein Factsheet, einen Auditierungs-Leitfaden sowie Links zu Technologiepartnern und Best Practise Beispielen. Weitere Stichworte zu diesen Themen:

  • Wärmerückgewinnung: Abwärme, die in den Raum gelangt für die Vorwärmung des zu verarbeitenden Materials nutzen, bspw. bei der Aluminiumverarbeitung
  • Verluste reduzieren: Dämmmaßnahmen (Gehäuse, Transportleitungen)
  • Trocknungsprozesse optimieren: Prüfung von Trockenkammern statt Warmlufttrocknung (mit hohen Luftaustrittstemperaturen)
  • Bei Dampfprozessen: Umstellung auf Heißwasser prüfen (wenn es das Temperaturniveau erlaubt) --> geringer Wärmeverluste / höhere Antriebsleistungen

Aufbau einer Datenbank für Effzienzmaßnahmen (I1.3.1)

Die etablierten Akteure (Ökoprofit, illwerke VKW, EIV, ...) erarbeiten gemeinsam eine Datenbank, in der erfolgreich umgesetzte Effizienzmaßnahmen dokumentiert und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Dokumentation enthält die Beschreibung der Maßnahme, den betroffenen Bereich, evtl. eine Kategorie (z.B. Prozesswärme / Temperaturniveau), den Investitionsaufwand, den Effekt in Bezug auf Energie- und Kosteneinsparung, sowie weitere Aspekte wie Zusatznutzen oder -aufwand der Maßnahme. Die Datenbank könnte auch von der WKV aus bekannt gemacht / beworben / verlinkt werden.

Der Lead könnte bei der einem der genannten Akteure liegen, oder auch bei der zukünftigen Transistion Agency (tbd).

Ziel ist es, in einem kontinuierlichen Prozess voneinander zu lernen und den verschiedenen Akteuren die Beratungsarbeit und das Engineering zu erleichtern. Der Erfolg der Maßnahme bildet sich in der Anzahl der publizierten Maßnahmen ab (=KPI).

Eine Anzahl von 200 publizierten Maßnahmen bietet die Voraussetzung für die Erreichung der Zielsetzung.


Der stark ansteigenden Nachfrage wird seitens der Organisationen mit einer entsprechenden Erhöhung der Beratungs- und Engineering-Kapazitäten begegnet; Voraussetzung hierfür ist eine massive Ausbildungsoffensive in den entsprechenden Fachbereichen, was in den Querschnittsmaßnahmen verankert ist.

Auswirkungen der Umsetzung

...auf die Ökonomie

Für die wichtigste Maßnahme - die technische Isolierung - wird in diesem Klimaaktiv-Leitfaden [11] folgendes Beispiel beschrieben:

Eine wärmeführende Leitung mit einer Wärmeabgabefläche von 69 m² verursacht im ungedämmten Zustand einen Wärmeverlust von 118 MWh. Die Leitung wird mit einer Wärmedämmung 60 mm versehen, die gesamten Investitionskosten betragen € 4.100,--. Bei 20 Jahren Lebensdauer und 4% Zinssatz beträgt die Annuität rund € 300,--. Demgegenüber wird der Wärmeverlust auf 10 MWh/a reduziert; bei einem Wärmepreis von 50 €/MWh beträgt die Kosteneinsparung € 5.400,--. Die Maßnahme verursacht eine Netto-Einsparung von € 5.100,--.

Die Einsparung von 110 MWh reduziert die CO2-Emission beim Energieträger Erdgas (240 gCO2/kWh) um 26,4 Tonnen/a; der negative CO2-Vermeidungspreis beträgt -193 €/to. Weil aber viele der hochwirtschaftlichen Maßnahmen schon umgesetzt wurden, soll für die zukünftigen Maßnahmen ein vorsichtiger Wert von -96 €/to kalkuliert werden (Investition +100%).

...auf den Arbeitsmarkt

in Arbeit

Sonstige Auswirkungen

in Arbeit

Co-Benefits

Reduktion externalisierter Kosten, Gesundheit, Lebensqualität, Versorgungssicherheit, Sozialkapital,...

Nachteilhafte Nebenwirkungen

Partizipation

in Arbeit

Wie müssen die betroffenen Akteure miteinbezogen werden?

Umsetzergruppe

Interessensvertretungen, Netzwerke

Technologie- und Lösungsanbieter

Unabhängige FachexpertInnen

Allgemeine Anmerkungen