Handlungsfeld L1.3: Verschwendung reduzieren
Für den Inhalt verantwortlich: Mátyás Scheibler
Mitarbeit: Angelika Stöckler, Christof Drexel
Status quo
Ausgangslage und Zielsetzung
Je nach Bilanzgrenze landet ein Viertel bis ein Drittel aller genießbaren Lebensmittel im Müll. Diese Verschwendung zu reduzieren, ist ein einfacher und besonders lohnender Ansatz, um die Emissionen zu senken. Mehr als die Hälfte der Verschwendung findet beim Verbraucher (Haushalte, Restaurants, Kantinen) und im Lebensmittelhand statt [1]. Können wir diese Verschwendung um die Hälfte reduzieren, ist damit eine Emissionsreduktion von 0,2 Tonnen CO2e pro Person und Jahr verbunden.
Siehe auch Green-Deal-Booklet, Abschnitt Bioland Vorarlberg; 1.2 vom Hof auf den Tisch, Kapitel VII - von Tischlein deckdich über to-good-to-go; farm-to-fork, Kooperation Lebensmittelhandel, ... [2]
Gesetze und Verordnungen, regional
Gesetze und Verordnungen, Bund und EU
Österreichische Bioökonomie Strategie, Wien 2019 [3]. Die österreichische Bioökonomiestrategie wurde am 13. März 2019 im Ministerrat beschlossen. Sie liefert zahlreiche Ansätze und Grundlagen auf für die Umsetzungsstrateigien in Vorarlberg, bleibt jedoch oberflächlich und liefert wenig Zahlengrundlagen für eine THG-Reduktions-Roadmap.
Förderungen und Subventionen, regional
Förderungen und Subventionen, Bund und EU
Maßnahmen
Reduktion vermeidbarer Lebensmittel-Abfälle in Vorarlberger Haushalten (L1.3.1)
Strategie des Bundesministeriums zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen [4] und Abfallvermeidungsplan 2022 [5] durch Bewusstseinsbildung und Vermittlung von Küchenfertigkeiten (sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln, Vermeidung unnötiger Lebensmittelabfälle, Veredelung von Resten, Methoden der Haltbarmachung ...) in allen Ausbildungsbereichen in die Praxis bringen.
Prüfung einer Kampagne für einen sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln: Dekadenten Umgang/Verarbeitung mit/von Lebensmitteln analysieren (verstehen), identifizieren und bekämpfen.
Akteure | Land, Lebensmittelhandel, Kommunikationsagentur, Bildungseinrichtungen, Medien, NGOs |
Lead | tbd |
Ziel | Lebensmittelabfälle der Haushalte halbieren (von ca. 50 auf 25 kg/Person) |
Monitoring | unklar, Umfragen? Daten Lebensmittelhandel? |
Reduktion vermeidbarer Lebensmittel-Abfälle in Gastronomie und Großküchen (L1.3.2)
- Weiterbildung für Küchenpersonal, Pädagog*innen, Schülerbetreuer*innen, Mittagsbetreuer*innen, Freizeitpädagog*innen
- Regelmäßiges Feedback zur Qualitätssicherung und Mengenoptimierung an Küchen.
- Bewusstsein und Selbstwirksamkeit vom Kleinkindalter an stärken (Familientischsystem in Gemeinschaftseinrichtungen, Kinder schöpfen selbst und lernen Hunger einzuschätzen, gemeinsame Tellerabfälle wiegen ...)
- Verarbeitung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und v.a. Überschüssen in Rüstküchen und der Gemeinschaftsgastronomie Farm-to-Fork“-Achse." zit. S. Vetter, Green Deal V Modellregion 2030
- Überschüsse weitergeben. Beispiele: Offener Kühlschrank [6], Food Sharing [7], Lebensmittel fair teilen [8]
Akteure | Land, Gemeinden, Tourismus, Betriebe, WKV |
Lead | tbd |
Ziel | Lebensmittelabfälle Gastronomie und Großküchen halbieren (von ca. 50 auf 25 kg/Person) |
Monitoring | unklar, in den Küchen direkt erheben? |
Reduktion vermeidbarer Lebensmittel-Abfälle im Lebensmittelhandel (L1.3.3)
Lebensmittel mit nahendem Mindesthaltbarkeitsdatum weitergeben. Beispiele: To good to go [9] , Kooperation Sutterlüty - Tischlein deckdich [10]
Akteure | Lebensmittelhandel, NGOs (Offener Kühlschrank, Tischlein deck dich, ...) |
Lead | tbd |
Ziel | Lebensmittelabfälle halbieren |
Monitoring | Erfassung im Lebensmittelhandel |
Auswirkungen der Umsetzung
...auf die Ökonomie
Kosten fallen zum einen für entsprechende Kampagnen durch die öffentliche Hand an, zum anderen für die Schaffung und Unterstützung von Strukturen, die bei der Vermeidung von Verschwendung helfen (Tischlein deck dich, Offene Kühlschränke, to-good-to-go, siehe oben), ebenfalls durch die öffentliche Hand. Diese Kosten werden aber an anderer Stelle betrachtet; aus Sicht der Nutznießer*innen der Verschwendungs-Vermeidung entstehen keine Kosten, sondern nur Einsparungen. Davon ausgehend, dass ein Viertel aller Lebensmittel auf dem Müll landet [11], die diese Verschwendung um die Hälfte reduziert werden soll und die Haushaltsausgaben bei 178 €/Person und Monat liegen (S. 35), können pro Person jährlich 350 € eingespart werden; das entspricht in Vorarlberg einer Summe von rund 140 Mio. €.
...auf den Arbeitsmarkt
in Arbeit
Sonstige Auswirkungen
Co-Benefits
Reduktion externalisierter Kosten, Gesundheit, Lebensqualität, Versorgungssicherheit, Sozialkapital,...
Nachteilhafte Nebenwirkungen
Partizipation
Wie müssen die betroffenen Akteure miteinbezogen werden?
Umsetzergruppe
Interessensvertretungen, Netzwerke
Bioökonomie:
Abteilung V/7 Integrierte Produktpolitik, Betrieblicher Umweltschutz und Umwelttechnologie
E-Mail: [[12]]
Dr.in Karolina Begusch-Pfefferkorn
Abteilung V/4b
Minoritenplatz 5, 1010 Wien
T +43 53 120-5638
[[13]]