Handlungsfeld N1.1: Waldmanagement

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Verantwortlich für den Inhalt: Christina Vaccaro

Mitarbeit: Conrad Amber, Thomas Ölz, Christof Drexel

Das Handlungsfeld mit seinen abgeleiteten Maßnahmen bezieht sich auf das Aktionsfeld 10.6 der Strategie der EA+.

Status quo

Ausgangslage und Zielsetzung

Aufforstung im Sinne von Vergrößerung der Waldflächen in Vorarlberg kommt aus Gründen der Flächenkonkurrenz kaum in Frage. Die „Waldfläche“ – inklusive Forststraßen, Lagerplätze, Forsteinrichtungen und Kahlschlägen („Walderwartungsflächen“) schätzungsweise bis 10%-25% der tatsächlichen Waldfläche1 – in Vorarlberg ist von ca. 87.000 Hektar im Jahr 1970 auf ca. 97.600 Hektar im Jahr 2019 gestiegen [1]. Der Zuwachs ist dadurch zu erklären, dass landwirtschaftliche Flächen nicht mehr bewirtschaftet werden und verwalden. Der Trend wird weiter anhalten und sich langfristig durch das Steigen der Waldgrenze leicht verstärken. Allerdings ist dezidiert festzuhalten, dass der Wald vermutlich nicht permanent eine Kohlenstoffsenke sein wird, sondern zur Kohlenstoffquelle werden kann bzw. laut Modellrechnungen werden wird [2] [3]. Im Unterschied dazu stellt jede Reduktion der Treibhausgasemissionen von fossilen Brennstoffen und jede Substitution fossiler Brennstoffe durch nachhaltig produzierte Biomasse eine dauerhafte Nettoreduktion der atmosphärischen Treibhausgasbilanz dar [4]. Die langfristige Bindung von Kohlenstoff in Holz als Baustoff ist deshalb unbedingt anzustreben.

Die vitale Biomasse von größeren Bäumen hat sich aber durch Störflächen, Kahlschläge, Schadholz usw. vermutlich nicht wesentlich vergrößert. Durch aktive (Schaffung eines Waldsaums, Reduktion der Schalenwildbestände) und passive (Naturverjüngung) Verbesserungen im Waldmanagement kann ohne Aufforstung eine größere Kohlenstoff-Senkenleistung bei gleichzeitiger Steigerung anderer Ökosystemdienstleistungen (wie Erhalt der Biodiversität, Klima-Resilienz, etc.) erreicht werden. Bei einem vitalen Wald rechnet man – je nach Bestockung – zwischen 10-20 Tonnen CO2 je Hektar pro Jahr2,3,4,5. Ein Hektar Wirtschaftswald entzieht der Atmosphäre pro Jahr über alle Altersklassen hinweg 6 Tonnen CO2 – als Biomasse (Stamm, Äste, Wurzeln) sowie im Waldboden (Humusaufbau). Unter der Annahme, dass die Senkenleistung (gesamthaft, also inklusive Waldboden) bei Fichten-Mono(und Rein)kultur-Flächen bei 6 Tonnen CO2 pro Hektar liegt und bei vitalen Mischwäldern durchschnittlich bei 12 t CO2 pro Hektar, ist das Potenzial einer Änderung im Waldmanagement langfristig relevant und rasch umzusetzen.

Zur Kohlenstoffspeicherung im Waldboden ist zu sagen, dass diese bedeutender ist als die Speicherung in der oberirdischen Biomasse, aber schwieriger zu berechnen. Als Faustregel gilt die Kohlenstoffspeicherung von 40% im Stamm, 10% in Ästen/Blattwerk, 10% in den Wurzeln und 40% im Boden [5]. Relevant ist die Speicherung im Stamm (Jahrzehnte bis Jahrhunderte bei langfristiger Nutzung wie in Möbeln) und in den Wurzeln und im Boden (Jahrhunderte bis Jahrtausende). Die dauerhafte Senke im Waldboden wird mit rund 10% der Kohlenstoffbindung der Waldbiomasse abgeschätzt [6]; das stellt in Vorarlberg bei 85.000 ha Netto-Waldfläche eine negative Emission in der Höhe von ca. 51.000 Tonnen CO2 pro Jahr dar (0,13 Tonnen pro Person und Jahr).

Zur Ausgangssituation in Vorarlberg ist noch das zweigeteilte Lager der Waldbewirtschaftung zu nennen: In den nördlichen Landesteilen wird durch den dort üblichen Kleinwaldbesitz noch in größerem Umfang eine einzelstammweise Nutzung (Plenterwaldbewirtschaftung) durchgeführt [7]. Die Plenterung besteht darin, dass reife, starke Bäume geerntet werden und in den dadurch entstehenden Lichtschächten die Jungbäume durch Naturverjüngung nachwachsen. Dadurch entsteht eine ungleichaltrige Dauerwaldform aus Schatt- und Halbschattbaumarten, bei der alle Altersstufen nebeneinander auf engem Raum vorhanden sind. Es sind daher strukturierte Wälder mit einer Ober-, Mittel- und Unterschicht, welche keine Aufforstung und wenig Pflege benötigen6. In den südlichen Landesteilen ist in der Regel angestelltes Forstpersonal, welches nach wirtschaftlichen Prinzipien arbeitet, für die Pflege zuständig. Hier wurden und werden auch Kahlschläge durchgeführt (z.B. im Natura 2000 Gebiet im Silbertal). Im Montafon sind einige Waldflächen in miserablem Zustand7 und würden sehr von Verbesserungen im Waldmanagement profitieren.

Im Sinne der Notwendigkeit sowohl einer Reduktion der CO2-Emissionen durch Holznutzung zur Energieerzeugung als auch zur Erreichung negativer Emissionen hat das Gesamtthema Wald einen hohen Stellenwert im Green Deal Vorarlberg. Es geht hier weniger um eine aktive Aufforstung, sondern um eine Steigerung der Waldqualität, -gesundheit und der vitalen Biomasse (= gespeicherter Kohlenstoff) durch die vorgeschlagenen Maßnahmen.


Literatur:

1 Prof.Dr.jur Detlef Czybulka (Der Holzweg, Oekom-Verlag 2022)

2 LWF (Bayerische Forstverwaltung, 7/2011) Studie J.Zell (2008), Offenthaler, Hochbichler (2006), Dieter, Elsasser (2002),

3 Thünen-Institut (Kohlenstoff-Inventur 2017, Deutscher Wald in Zahlen)

4 Pukkala Forest Ecosystems (2018) Carbon forestry is surprising (beigelegt)

5 E.C.O. Die Rolle des Waldes im Klimaschutz, Okt. 2021

6 Dokumentation von Conrad Amber und: Der Holzweg, H.Knapp, L.Fähser (Verlag Oekom) 2022 (allgemeine Aussagen und Bezug auf D)

7 Dokumentation von Conrad Amber und: wwwf – Wald in der Krise (unabhängiger Waldbericht für Österreich 2020)

Maßnahmen

Die Inhalte dieser Seite werden kontrovers diskutiert; zum Zeitpunkt der Veröffentlichung konnte noch keine einheitliche Sicht zu den erforderlichen Maßnahmen entwickelt werden. Wir werden baldmöglichst zur konstruktiven Diskussion einladen!

Die von unterschiedlicher Seite eingebrachten Maßnahmen werden nachstehend unkommentiert und ungereiht beschrieben:

Erhalt und Erhöhung der Holzvorräte durch Anreizsystem

Die Holzvorräte werden freiwillig über gesetzlichen Mindestwerten gehalten. Mit dem „Treely“–CO2-Zertifikatsystem wird diese Freiwilligkeit unterstützt. Waldbesitzer sollen auch angeregt werden, Erhöhungen der Holzvorräte durchzuführen, wo dies möglich ist und auch Sinn macht.

Ertragskundliche Möglichkeiten

Die Zuwächse im Waldökosystem nehmen mit dem Alter zuerst zu, dann aber wieder ab. Die größte CO2 Leistung des Gesamtsystems wird je nach Waldgesellschaft in mittelalten Wäldern erreicht. Eine Optimierung in Kombination mit einer naturnahen Waldbewirtschaftung soll in der Beratung der Waldbesitzer Berücksichtigung finden. Dazu gehört auch die Baumartenwahl in Abstimmung mit der Waldgesellschaft und prognostizierten Änderung (inkl. Gastbaumarten).

Unterstützung nachhaltige naturnahe Waldbewirtschaftung

Mit einem CO2-Zertifikatssystem der Substitutionsleistung kann die nachhaltige aktive Waldbewirtschaftung angeregt werden. Mögliche nachhaltige Zuwachspotentiale sollen genutzt werden (insbesondere im Kleinprivatwald). Dabei sollen die Kriterien einer naturnahen Waldbewirtschaftung berücksichtigt werden (in Vorarlberg wird weitgehend naturnahe Waldbewirtschaftung durchgeführt).

Biodiversität

Holznutzungen sind grundsätzlich Eingriffe, die zu einer Erhöhung der Biodiversität führen (Literatur beispielweise Prof. Ernst-Detlef Schulze). Gleichzeitig sollen die Grundsätze der naturnahen Waldbewirtschaftung berücksichtigt werden, wie dies die Vorarlberger Waldstrategie 2030+ vorsieht. Anreizsystem für Totholz sollen weitergeführt werden. Die Berücksichtigung von Bestimmungen in Naturschutzwälder oder Natura 2000 Wälder sind davon nicht eingenommen.

Umbau von Fichtenwaldflächen

Auf Fichten-Mono(und Rein)kultur-Flächen mit völlig übersäuertem Boden werden WaldbesitzerInnen Ausgleichszahlungen angeboten, um ein natürliches Aufkommen von zuerst Pionierbaumarten ohne Holznutzung zu entschädigen und infolge das Aufkommen von standortbeheimateten Laubbaumarten zuzulassen. Für die Zeit des Umbaus müssen Waldbesitzer entsprechend dem Ernteausfall entschädigt werden. Vorranging sollte geplentert werden, keine Kahlschläge.

Akteure Landesforstdirektion, Waldverein, Waldbesitzer, Landesregierung
Messwert Einzelstammzählung pro Hektar von Pionier- und Laubbäumen (über 200 cm Höhe) in Fichtenwaldflächen
Zielwert 300-500 Pionier- und Laubbäumen (über 200 cm Höhe)
Monitoring alle 2-3 Jahre (Forstamt)

Durchmischung mit heimischen Baumarten und Naturverjüngung

Die Durchmischung mit heimischen Baumarten nach Tief-und Herzwurzler, Nadel-und Laubbaumarten wird durch eine Verordnung gewährleistet und kontrolliert. Südliche Nutzbaumarten wie Marone, Robinie, Hopfenbuche, Baumhasel, Silberlinde, Pinie, usw. werden waldbildend zugelassen. Ein jeweiliger Mindestanteil an Laubbaumarten kann nur unter Berücksichtigung der Topographie und anderer lokaler Begebenheiten bewertet werden. Die Naturverjüngung wird zugelassen, um eine standortbeheimatete Waldstruktur zu erhalten. Dies bedeutet auch die Zulassung des Aufkommens der Brombeere als natürlicher Verbiss-Schutz. Unter der Brombeere kommen selbst lichtliebende Baumarten auf. Die aufwachsenden Bäume heben die Brombeerdecke schließlich an – darunter findet sich ein gerader, unangefressener Mischwald und mit der Zeit stirbt die Brombeere ab. Dieser Prozess dauert 10-20 Jahre. Die herkömmliche Pflege, Läuterung und Abastung entfallen. Diese Maßnahme erfordert einen Wissenstransfer (an ForstarbeiterInnen und WaldbesitzerInnen) mit Begehung von Waldflächen, die bereits eine 30-jährige Geschichte der Naturverjüngung aufzeigen. Anlage einer Vergleichsfläche (ca. 200 m²) pro Waldfläche vom jeweiligen Waldbesitzer

Akteur Landesforstdirektion, Waldverein, Waldbesitzer, Landesregierung
KPI Einzelstammzählung pro Hektar von Jungbäumen (über 200 cm Höhe) und Vergleich mit Vergleichsfläche
Zielwert > 1000 Jungbäume
Monitoring alle 2-3 Jahre (Forstamt)

Reduktion der Schalenwildbestände

Eine Zusammenarbeit mit der Jägerschaft erfolgt verstärkt. In einigen Talschaften ist eine drastische Reduzierung des Schalenwildbestandes notwendig. Die Fütterung für Reh-und Rotwild wird eingestellt. Wo nötig müssen große aufgeforstete Flächen eingezäunt bzw. andere Vergrämungsmaßnahmen unternommen werden. Wolf und Luchs müssen als große Beutejäger zugelassen bleiben.

Akteur Forstwesen, Naturschutz, Jägerschaft
KPI Aufkommen des Jungwaldes im Vergleich mit der Vergleichsfläche (visuell, Einzelstammzählung)
Zielwert waldverträgliche Wildstandgröße ist zu erreichen und zu erhalten
Monitoring jährlich

Schaffung eines Waldsaums

Die Anpflanzung bzw. Zulassung natürlicher Waldränder (Waldsaum) mit Strauch-und Buschbestand für Nützlinge, Beschattung und Windabwehr wird angestrebt. Einerseits zur Erreichung negativer Emissionen, andererseits zum Waldschutz bzw. Aufwertung der Waldqualität. Hintergrund: Aktuell grenzen viele Waldsäume an landwirtschaftliche Flächen bzw. gehen in diese über, wodurch Dünge- und Pestizideintrag in den Wald stattfinden. Eine „neutrale Zone“ (die der öffentlichen Hand gehört) zwischen Landwirtschaft und Wald von 10-20 m, in der ein natürlicher Gehölzsaum zugelassen wird, würde beiden Systemen nützen. Hier ist die Gewinnung der EigentümerInnen bzw. eine wirtschaftliche Abgeltung notwendig.

Akteur Land (Forstwesen und Landwirtschaftskammer)
KPI Fläche der „neutralen Zone“
Zielwert 100% natürlichen Waldsaums an allen Außenwaldflächen
Monitoring Satellitenbild, jährlich; zusätzlich bei Waldinventur (ÖWI)

Wiederherstellung der Durchfeuchtung des Waldbodens

Forststraßen müssen auf Notwendigkeit geprüft und gegebenenfalls rückgebaut werden, ebenso frühere Drainage- und Entwässserungsbauten, um die Durchfeuchtung des Waldbodens wieder zu ermöglichen. Erhöhung des liegenden Totholzanteiles in (fast) allen Waldflächen. Totholz am Boden bindet Wasser und CO2. In Wäldern ist ein Verbot von Rauchen bzw. Hantieren mit offenem Feuer bei Strafe einzuführen.

Akteur Forstamt, Waldverein
KPI direkte Bestimmung der Bodenfeuchtigkeit ist zu variabel hinsichtlich Witterung & lokalen Faktoren --> indirekte Bestimmung über Vorkommnis/Veränderung der Vegetation mit entsprechenden Zeigerpflanzen (Indikatorpflanzen) (siehe auch Vermerk unter "Allgemeine Anmerkugnen" am Ende der Seite)
Zielwert beobachtbare Zunahme von Feuchtigkeit anzeigenden Indikatorpflanzen
Monitoring muss noch erarbeitet werden; evtl. in 5-Jahres-Zeiträumen (siehe auch Vermerk unter "Allgemeine Anmerkugnen" am Ende der Seite)

Umgang mit Schutzwäldern und Natura-2000-Gebieten

Schutzwälder (und Zonen) stehen nicht mehr unter dem Aspekt der Bewirtschaftung bzw. müssen durch den Natur-und Umweltschutz beaufsichtigt und reglementiert werden. In Natura 2000-Gebieten darf kein Holz mehr eingeschlagen werden (wenn, dann nur plentern – in Abstimmung mit externen Biologen und Naturschutz, die eine Mandatsstellung innehaben sollen).

Akteur Land (Forstwesen, Naturschutz)
KPI jede forstliche Maßnahme muss in Abstimmung mit externen Biologen und Naturschutz erfolgen
Zielwert Keine Holznutzung im Rahmen der ordentlichen Waldbewirtschaftung
Monitoring jährlich

Überführung der PEFC- in die FSC- Zertifizierung

Die „österreichische“ PEFC-Zertifizierung soll in die internationale naturnahe, baumartendiverse FSC-Zertifizierung überführt werden.  Die holzverarbeitenden Unternehmen des Landes sollten ihr Know-how miteinander teilen bzw. aus dem Ausland einholen, damit andere Holz-(Baum)-Arten vermehrt eingesetzt werden können, um die (bisherige) Konzentration von Fichten-und Tannenholz für die langfristige Nutzung zu erweitern.

Akteur Landwirtschaftskammer, Land- und forstwirtschaft
KPI abgeschaffte Zertifizierung (ja/nein)
Zielwert Keine Holznutzung bzw. –verkauf mehr unter PEFC-Zertifizierung; Wissenstransfer: Anteil an Sägewerken und holzverarbeitenden Unternehmen, die neu auch andere Baumarten verarbeiten/einsetzen
Monitoring Abfrage durch Wirtschaftskammer

Auswirkungen der Umsetzung

...auf die Ökonomie

in Arbeit

...auf den Arbeitsmarkt

in Arbeit

Sonstige Auswirkungen

Co-Benefits

Reduktion externalisierter Kosten, Gesundheit, Lebensqualität, Versorgungssicherheit, Sozialkapital,...

Nachteilhafte Nebenwirkungen

Partizipation

Wie müssen die betroffenen Akteure miteinbezogen werden?

Umsetzergruppe

Interessensvertretungen, Netzwerke

Technologie- und Lösungsanbieter

Unabhängige FachexpertInnen

Allgemeine Anmerkungen

Anmerkungen zur Wiederherstellung der Durchfeuchtung des Waldbodens (N1.1.5):

In der Forstlichen Standortskunde gibt es den Begriff der nutzbaren Wasserspeicherkapazität (nWSK), die man sich aus den Parametern Textur (also Korngrößenzusammensetzung [Sand, Schluff, Ton --> Lehm]), Porenvolumen (letztendlich der Hohlraum der Wasser aufnehmen kann), Skelettgehalt (Steinvolumen, das ja nichts speichert), organischem Kohlenstoffgehalt (erhöht die Speicherfähigkeit) und letztendlich der Gründigkeit eines Bodens individuell für einen Standort ausrechnen kann. Dazu gibt es eine Anleitung in der sogenannten "blauen Bibel", einem Standardwerk für forstliche Standortsaufnahmen (AG Forsteinrichtung, 1996). In einer Bachelorarbeit der BOKU ("Bodenphysikalische und ‐hydrologische Charakterisierung des B‐Tree Versuchsstandortes in Tulln" von Marian Moses Ofner) wird die Bestimmung der nWSK vorgehüpft wird (S 14 bis 18).

In der Forstlichen Standortskartierung für die Steiermark ("Forsite": [8]) wurde mit enormem Aufwand erstmals versucht diese nutzbare Speicherkapazität mitzuerheben und sie auf die Fläche umzulegen, um daraus in Verschneidung mit verschiedenen Klimaszenarien die Eignung diverser Baumarten an den Standorten in der Zukunft vorherzusagen und dementsprechend heute schon den Wald zu verjüngen.

Will man den Boden durchschnittlich feuchter bekommen, so kann man die Baumart wechseln (auf sparsamere), die Bestände auflichten und man muss vor allem den Boden gut behandeln, sprich die wichtigen Poren im Waldboden pflegen und sie schon gar nicht durch Befahren mit schweren Forstmaschinen zerstören. Sie sind nicht nur für die Wasseraufnahme und -speicherung wichtig, sondern auch für den Gasaustausch (Wurzelatmung --> O2 rein, CO2, Methan , N2O raus) und sie sind auch Hotspots für das Bodenleben, das organische Substanz umsetzt. Es gibt eine enge positive Korrelation zwischen Porenvolumen und Gehalt an organischem Kohlenstoff, der selbst wiederum die Wasserspeicherfähigkeit erhöht (siehe gelbe Determinanten des Bodenwasserhaushalts) oben. Womit wir schließlich bei der C-Speicherung angelangt wären. In der oben geannnten Bachelorarbeit gibt es auch eine Grafik zur Corg-Speicherung in verschiedenen Waldbodentypen. Außerdem fällt mir da die Waldbodenzustandsinventur des BFW ein, wo sie über ganz Österreich Daten dazu finden können.